Dublin-System am Ende – „Free-choice“ statt Zwangsverteilung

„Endlich sind Herr de Maizière und ich uns einmal einig: Das Dublin-System funktioniert nicht! Diese Einsicht kommt überraschend: Hat er doch noch Anfang der Woche zusammen mit seinem französischen Kollegen Cazeneuve  das Dublin-System als „Grundpfeiler eines ausgewogenen Schengenraums ohne Binnengrenzen“ bezeichnet, an dem hartnäckig festgehalten werden müsse.“ erklärt Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., zu der heutigen Äußerung von de Maizière auf dem evangelischen Kirchentag in Stuttgart. Jelpke weiter:

„Leider zieht Herr de Maizière aber noch immer die falschen Schlüsse aus der richtigen Erkenntnis. Wir brauchen weder das Dublin-System noch Verteilungsquoten, sondern ein neues Modell, das vor allem Faktoren wie bestehende familiäre Strukturen und Sprachvorkenntnisse berücksichtigt und auf eine rasche und nachhaltige Integration der Schutzbedürftigen ausgerichtet ist. Eine gute Lösung bietet hier das „free choice“-Modell. Eine Flickschusterei an dem ohnehin bereits gescheiterten Dublin-System wäre hingegen ein weiterer Schritt in die falsche Richtung.“