Abschiebung nach Afghanistan bedeutet Abschiebung in Krieg, Terror und Elend

„Während die Bundeswehr nach 20 Jahren Afghanistan-Einsatz plötzlich ihre Soldaten gar nicht schnell genug abziehen konnte, startet heute erneut ein Abschiebeflieger aus Deutschland in das gefährlichste Land der Welt. Politiker und Politikerinnen überbieten sich angesichts dieser lebensgefährdenden Aktion gegenseitig mit menschenverachten Forderungen: Wenn es um Abschiebungen geht, plagiiert eine Franziska Giffey von der SPD auch gerne mal die Union, um im rechten Gewässer nach Wählerstimmen zu fischen. Weder nach Syrien, noch nach Afghanistan dürfen Menschen in existenzgefährdendes Elend und massive Gewalt abgeschoben werden!“, fordert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, anlässlich der für den heutigen Dienstag geplanten Sammelabschiebung von Hannover nach Kabul. Jelpke weiter:

„Die Bundesregierung hat Energie, einen Abschiebeflieger nach dem anderen zu füllen – aber dafür, die afghanischen Ortskräfte endlich zu evakuieren, reicht es dann nicht mehr. Es ist absolut beschämend, dass die afghanischen Ortskräfte weiterhin in größter Lebensgefahr schweben, während die Bundeswehr schon Zuhause ist. Auch die Verschleppung des Familiennachzugs afghanischer Familienangehöriger ist durch nichts zu rechtfertigen und muss umgehend beschleunigt werden. Die Kämpfe zwischen Taliban und Regierungstruppen sind in Afghanistan so heftig wie schon lange nicht mehr – es ist an Zynismus nicht zu überbieten, angesichts dessen noch von vermeintlich sicheren Gebieten zu fantasieren. Abgeschobene sind in Afghanistan in besonderem Maße Verfolgung und Verelendung ausgesetzt. Die für heute geplante Sammelabschiebung nach Afghanistan muss gestoppt werden!“