Dublin-System ist ungerecht und belastet Schutzsuchende

„Es ist alles andere als eine gute Nachricht, dass sich die Zahl der Dublin-Überstellungen seit 2016 mehr als verdoppelt hat. Geflüchtete Menschen brauchen Schutz, sie dürfen nicht in den Mühlen des bürokratischen Dublin-Systems zerrieben werden“, kommentiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, die Antwort der Bundesregierung auf ihre Kleine Anfrage „Ergänzende Informationen zur Asylstatistik für das Jahr 2018 – Schwerpunktfragen zum Dublin-Verfahren“.

Demnach gab es 2018 trotz rückläufiger Asylzahlen einen deutlichen Anstieg der Überstellungen in andere EU-Staaten auf 9.209. 2017 gab es gut 7.000 Überstellungen, 2016 waren es noch knapp 4.000. Die meisten Überstellungen gingen 2018 nach Italien.

Die Abgeordnete weiter:

„Das Dublin-System ist im Kern ungerecht, weil es die Verantwortung für den Flüchtlingsschutz auf kaputtgesparte Peripheriestaaten der EU abwälzt und dazu führt, dass Schutzsuchende wie Stückgut quer durch Europa verschickt werden. Diese Zwangsumverteilungen müssen beendet werden. Stattdessen sollten sich Schutzsuchende das Land, in dem sie um Asyl nachsuchen, entsprechend verwandtschaftlicher oder freundschaftlicher Beziehungen oder passend zu ihren Sprachkenntnissen selbst aussuchen können. Stärker beanspruchte Staaten könnten dann einen finanziellen Ausgleich im Rahmen innereuropäischer Solidarität bekommen.“

Anfrage und Antwort können hier eingesehen werden: 1908340 Asylstatistik Dublin 2018