Gefährlicher Trend zu großen Konzerten der Naziszene

„Konzerte als Rekrutierungsmittel der Naziszene haben ungebrochenen Zulauf, das belegen die aktuellen Zahlen auf meine Anfrage. Über 9.000 Besucher von Nazikonzerten im zweiten Quartal zeigen die Mobilisierungsfähigkeit gerade des radikalen und militanten Teils der Naziszene. Der Nazikader und NPD-Funktionär Torsten Heise hatte allein im April mehr als 1.200 Gäste bei dem von ihm organisierten Festival im Sächsischen Ostritz. Leider kann ich bis heute nicht erkennen, dass es ein abgestimmtes Vorgehen der Behörden in Bund und Ländern gibt, um diesem Treiben der Naziszene wirksam etwas entgegen zu setzen“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Ulla Jelpke zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Musikveranstaltungen der extremen Rechten im zweiten Quartal 2018“ (Drs. 19/3537).

Der Trend zu größeren Konzerten der Naziszene setzt sich fort. Bei „nur“ 55 Konzerten kamen im zweiten Quartal mehr als 9.000 Besucher_innen (die Zahlen steigen durch die Nachmeldungen noch). Die Großevents im letzten Jahr und auch im laufenden zweiten Quartal 2018 zeigen, dass die Naziszene weiter besonders in diesem Bereich aktiv ist, der für die Vernetzung der Szene (Blood & Honoure) und die Politisierung des Nachwuchses besonders wichtig ist. Allein im April haben 1.200 Menschen am „Schild und Schwert-Festival“ in Ostritz teilgenommen, das vom zentralen Nazikader und NPD-Funktionär Torsten Heise organisiert wurde.

Anfrage und Antwort sind hier einzusehen:

KA 19_3537 Nazimusik II 2018