Debatte über Kopftuchverbot in NRW schürt antimuslimischen Rassismus

„Die Debatte über Vorschläge für ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren schürt in erster Linie antimuslimischen Rassismus und führt zu einer verschärften Ausgrenzung von Musliminnen und Muslimen. CDU und FDP treiben damit den Kulturkampf in die Schulen und stellen junge Mädchen vor den Augen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler an den Pranger. Das ist unverantwortlich und paternalistisch“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Ulla Jelpke anlässlich der Forderungen nach einem Kopftuchverbot für junge Mädchen in NRW. Die Politikerin weiter:

„Natürlich ist es ein Problem, wenn junge Mädchen von ihren Eltern gezwungen werden, ein Kopftuch zu tragen. Doch Verbote helfen da nicht weiter: Wenn etwa Kindergärten das Tragen eines Kopftuchs verbieten, wird das dazu führen, dass einige Familien ihre Kinder gar nicht mehr in den Kindergarten schicken, sondern sie zu Hause einsperren. Stattdessen benötigen wir geschultes pädagogisches Personal und Beratungsangebote, um die Position der betroffenen Mädchen zu stärken.

Frauen und Mädchen, die ein Kopftuch tragen, sind in besonderer Weise von Diskriminierung, Anfeindungen und körperlichen Übergriffen betroffen. Statt ihre Situation zu verbessern, wird sie durch die stigmatisierende Debatte weiter verschlechtert. Das muss endlich aufhören!“