Gefängnisse dürfen nicht Keimzellen des Dschihadismus werden

„Angesichts einer wachsenden Zahl von Gefangenen, die dschihadistisch-terroristischen Gruppierungen wie dem Islamischen Staat und Al Qaida angehört haben, dürfen wir die Gefahr nicht unterschätzen, dass Gefängnisse zu Keimzellen für eine neue Generation von Dschihadisten werden. Denn die von Unfreiheit und Fremdbestimmung geprägte Situation in den Gefängnissen trägt dazu bei, bei manchen bislang nicht islamistischen oder gar nicht religiösen Gefangenen eine Offenheit für das Werben von Islamisten zu erzeugen“, erklärt Ulla Jelpke, die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Umgang mit Islamisten im Strafvollzug“ (Drs. 19/17254). Die Abgeordnete weiter:

„Keinesfalls dürfen muslimische Gefangene aufgrund ihrer religiösen Überzeugung benachteiligt werden. Eine den christlichen Seelsorgern in jeder Hinsicht gleichgestellte muslimische Gefängnisseelsorge kann hier dazu beitragen, den islamistischen Werbern den Wind aus den Segeln zu nehmen – vorausgesetzt natürlich, diese Seelsorger entstammen nicht selbst dem islamistischen Milieu. Die beste Prävention gegen Islamismus in den Gefängnissen ist ein Strafvollzug, der das Ziel der Resozialisierung tatsächlich ernst nimmt und die Gefangenen für ein Leben nach dem Knast fördert, anstatt sie nur wegzusperren.“

Anfrage und Antwort sind hier einzusehen:

KA 19_17254_Islamisten_Strafvollzug