Hamburger Polizei will mit Wildwest-Fahndung von eigenem Versagen ablenken

„Die Hamburger Polizei hat offensichtlich jedes Augenmaß verloren. Hier werden Wild-West-Fahndungsmethoden, die früher mutmaßlichen Mördern vorbehalten waren, zur Jagd auf mutmaßliche Flaschenwerfer und Plünderer eingesetzt. Damit wird eine unzulässige Stimmungsmache gegen G20-Gegner betrieben, mit der die Hamburger Polizeiführung von ihrem eigenen Versagen und den Gewaltexzessen uniformierter Schläger gegen Demonstranten während des Gipfels ablenken will“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Ulla Jelpke, zu den jetzt von der Hamburger Polizei veröffentlichten 101 Bildern von Personen, denen Straftaten während der Anti-G20-Proteste im Juli letzten Jahres in Hamburg vorgeworfen werden. Die Abgeordnete weiter:

„Was den Gesuchten im Einzelnen vorgeworfen wird, sagt die Polizei nicht. Doch einmal im Netz veröffentlicht, entwickeln solche Bilder ein Eigenleben, die Abgebildeten bleiben auch dann am öffentlichen Pranger, wenn sie vor Gericht freigesprochen oder ihre Strafe verbüßt haben. Deutlich wird, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird: Warum wird nach über 460 untergetauchten Neonazis mit offenen Haftbefehlen nicht in derselben Weise gefahndet? Und warum werden Wirtschaftskriminelle, die mit ihren Schwarzgeldkonten im Ausland dem Staat Milliarden kosten, nicht auf eben solche Weise öffentlich bloßgestellt? Wenn schon, dann sollte gleiches Recht für alle gelten! Alles andere wäre ein Eingeständnis von Klassenjustiz.“