Wehrmachts-Saustall in der Bundeswehr muss ausgemistet werden

„Der Wehrmachtsverherrlichungs-Saustall in der Bundeswehr muss aufgeräumt werden. Doch die Bundeswehr-Führung und Bundesverteidigungsministerin von der Leyen sind die letzte, denen das zuzutrauen ist, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, angesichts der Aussage der Verteidigungsministerin, die Wehrmacht sei „in keiner Form traditionsstiftend für die Bundeswehr.“ Jelpke weiter:

 

 

„Die Wehrmacht ist bis heute eine Traditionssäule der Bundeswehr. Es nützt nichts, dies gebetsmühlenhaft zu dementieren. Wenn sich die Bundeswehr tatsächlich von der Wehrmacht distanzieren will, dann sollte sie beispielsweise endlich ihre Kasernennamen entnazifizieren. Ein guter Anlass dafür steht bevor: In Rotenburg soll etwa noch in diesem Monat über die Namensgebung nach Oberst Helmut Lent entschieden werden. Der Offizier der Naziwehrmacht war bis zuletzt Hitlertreu, gab noch im Sommer 1944 Durchhalteparolen von sich und phantasierte vom Endsieg.

Ihre Nähe zur Wehrmacht bekundet die Bundeswehr auch durch die Kasernennamen Marseille (Wehrmachts-Jagdflieger) in Appen-Uetersen, Dirk Lilienthal (Ritterkreuzträger) in Delmenhorst und Adelbert Schulz (Generalmajor an der Ostfront) in Munster. Bei jedem Großen Zapfenstreich salutiert das Wachbataillon mit alten Wehrmachtskarabinern. Der langjährige Chef des Kommando Spezialkräfte KSK hatte die Eliteeinheit nach ihrer Gründung ausdrücklich in einer Traditionslinie zu einer Terroreinheit der Wehrmacht verortet. Auf der Luftwaffenbasis Zell werden bis heute Gedenkfeiern für den Nazi-Flieger Werner Mölders geduldet. Die Beispiele ließen sich leider endlos fortsetzen.

 

Vor diesem Hintergrund muss man sich nicht darüber wundern, dass ein langgedienter Offizier der Bundeswehr sein Dienstzimmer mit einem wehrmachtsverherrlichenden Bild schmückt und ein Hakenkreuz in seine Waffe ritzt. Man muss vielmehr fragen: Wie viele solcher Offiziere und Soldaten gibt es noch? Es wäre Zeit für die Offenlegung aller 280 rechtsextremen Verdachtsfälle, denen der MAD derzeit nachgeht – um zu verhindern, dass sie unter den Teppich gekehrt werden.