„Die Zunahme der Todesfälle im Mittelmeer geht direkt aufs Konto der Europäischen Union“, kommentiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, Meldungen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, denen zufolge bislang in diesem Jahr 3740 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ums Leben kamen. Das sind noch vor Beginn der stürmischen Wintermonate fast genauso viele wie im ganzen vergangenen Jahr. Jelpke weiter:
„Die Abschottungspolitik der EU zeigt ihre tödlichen Folgen: Weniger Menschen wagen die Überfahrt in die EU, aber die Zahl der Todesfälle steigt.
Die Schließung der Balkanroute und des Fluchtweges über die Ägäis führen erwartungsgemäß zu einer Rückverlagerung der Fluchtrouten ins zentrale Mittelmeer. Die Menschen sind so verzweifelt, dass sie sich von einer Flucht nicht abhalten lassen. Doch je mehr die EU nordafrikanische Grenzschützer ausstattet, mit Frontex und Kriegsschiffen Präsenz zeigt und gegen Schlepper vorgeht, desto mehr werden Flüchtlinge dazu gezwungen, auf immer gefährlichere Fluchtwege und Schiffe auszuweichen.
Die EU hat es in der Hand, das Sterben auf dem Mittelmeer zu beenden. Sie muss den Türkei-Deal aufkündigen und endlich legale und sichere Fluchtwege eröffnen.“