Artikel: Solidarität als Lebensmaxime

Der am 25. Dezember 1914 in Bochum geborene Fritz Rische war bereits seit seiner Jugend in der sozialistischen Arbeiterjugend aktiv. 1932 trat der Metallarbeiter in die Kommunistische Partei Deutschlands ein. Als Widerstandskämpfer wurde Fritz während der faschistischen Herrschaft mehrfach verhaftet und wegen Hochverrats zu Zuchthaus verurteilt.

Nach der Befreiung gehörte Rische zu den Mitbegründern der KPD im Ruhrgebiet und beteiligte sich am Wiederaufbau der Gewerkschaftsbewegung. Ab 1946 leitete er als stellvertretender Chefredakteur den Wirtschaftsteil des Westdeutschen Volksecho. 1948 bis 1949 gehörte er als als Vertreter der KPD dem Wirtschaftsrat in der von den Westalliierten gebildeten Trizone an. 1949 wurde Fritz in den ersten Deutschen Bundestag gewählt und dort zum wirtschaftspolitischen Sprecher der KPD-Fraktion. Im Oktober 1953 wurde Rische verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Ihm wurde seine Mitautorenschaft am »Programm zur nationalen Wiedervereinigung Deutschlands« vorgeworfen, in dem in einer Passage zum »revolutionären Sturz des Adenauer-Regimes« aufgerufen wurde. Wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« wurde Rische deshalb im Juli 1956 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Mit solchen Urteilen wurde das am 17.August 1956 vom Bundesverfassungsgericht verkündete Verbot der KPD vorbereitet.

Nach Verbüßung seiner Haft engagierte sich Fritz in der illegalen KPD und später in der DKP, der er bis zu seinem Tod angehörte. Nachdem sich die Bundestagsverwaltung 50 Jahre lang dagegen gesperrt hatte, wurde Rische erst im vergangenen Jahr auf Initiative der Linksfraktion endlich ein Ausweis ausgestellt, der ihn als ehemaliges Mitglied des Bundestages auswies.

Rische starb am 22. November nach langer schwerer Krankheit. Seine gegenüber der Roten Hilfe verkündete Maxime sollte uns eine Verpflichtung bleiben: »Solidarität ist das A und O jeder politischen Bewegung und wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.«