Offener Brief an Dortmunder Bürgermeister zu den erneuten Nazianschlägen

Der Anschlag auf das Wohnhaus der Familie Richter in der Nacht zum 25.Juli war nicht der erste. Wenige Wochen zuvor flogen Farbbeutel gegen das Haus der Antifaschisten. Das Wahlkreisbüro von Ulla Jelpke, MdB DIE LINKE. wurde innerhalb weniger Wochen zweimal mit Steinwürfen attackiert. Antifaschisten und Antifaschistinnen leben in Dortmund in wachsender Unsicherheit und Bedrohung. Neu ist, dass die Nazis den Mut finden, sich als Urheber ihrer Gewalttaten zu outen. Lesen Sie die Zeilen, die der Familie Richter hinterlassen wurden sorgfältig: „Finger weg von unserer Jugend! Antifaarbeit verhindern! Antifa–Gruppen zerschlagen! Wer der Bewegung im Weg steht, muss mit den Konsequenzen leben! Organisiert die Anti–Antifa. Lasst Euch nichts gefallen!“ Der Brief ist presserechtlich unterzeichnet von dem derzeit inhaftierten Naziaktivisten Axel Reitz.

Wir fragen uns, was noch geschehen muss, damit Sie den braunen Untrieben in Dortmund endlich ein Ende setzten! Wir fordern Sie auf, konsequent gegen die rechte Szene in Dortmund vorzugehen und Ihre Strategie der Verharmlosung aufzugeben. Wir fordern ein Verbot der Nazidemo am 01. September 2007. Wir fordern Sie auf, Antifaschistinnen und Antifaschisten in Dortmund aktiv vor Überfällen zu schützen!

Es ist unerträglich, dass Sie 62 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus Nazis wieder durch unsere Stadt marschieren lassen. Es ist eine Missachtung des Artikels 139 GG. Auch wenn Sie in den Ruhrnachrichten vom 05.07.07 versuchen, die Parole „Nazis stoppen“ als Straftatbestand zu kriminalisieren: Für DemokratInnen bleibt es erste BürgerInnenpflicht!

Mit antifaschistischen Grüßen

Ulla Jelpke MbB DIE LINKE.
Helmut Manz Sprecher DIE LINKE. Dortmund
Katharina Schwabedissen Stellvertretende Landessprecherin DIE LINKE.NRW