Muslimfeindliche Übergriffe ächten, um Islamismus vorzubeugen

„Die seit Jahresbeginn geltende separate Erfassung islamfeindlicher Straftaten im Rahmen der Statistik politisch motivierter Kriminalität war lange überfällig, um diese Problematik nicht weiter unter den Teppich zu kehren. Die nun vorliegenden Zahlen für das erste Quartal 2017 offenbaren Erschreckendes: in über 200 Fällen waren Muslime und muslimische Einrichtungen aufgrund ihrer Religion Anfeindungen, Beleidigungen, Sachbeschädigungen und tätlichen Übergriffen vor allem von Rechtsextremisten ausgesetzt“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Ulla Jelpke zur Kleinen Anfrage „Islamfeindlichkeit und antimuslimische Straftaten im ersten Quartal 2017“ (Drs. 18/12319). Die Abgeordnete weiter:

„Ich gehe davon aus, dass die erfassten Straftaten auch nur die Spitze des Eisbergs sind. Denn viele Beleidigungen und Übergriffe auf Muslime werden von den Betroffenen aus Angst gar nicht erst zur Anzeige gebracht. Nur wenn wir zu islamfeindlichen Übergriffen nicht schweigen, können wir uns zugleich glaubwürdig gegen islamistische Tendenzen aussprechen. Denn es gehört gerade zur perfiden Strategie der Salafisten, die reale Ausgrenzungserfahrung muslimischer Jugendlicher zur Rekrutierung von neuen Anhängern für den Dschihad zu missbrauchen.“

Anfrage und Antwort sind hier einzusehen:

KA 18_12319 Antimusmlimische Straftaten Q I 2017