Konsequenzen aus Moria ziehen – Hotspots sofort dichtmachen

„99 Prozent des Lagers in Moria sind abgebrannt. Verzweifelte Männer, Frauen und Kinder irren über die Insel und werden von Polizei und Einwohnern der Insel angegriffen. Die Menschen in Moria sind in die EU gekommen, um Schutz zu suchen und haben menschenverachtende Unterbringung, Polizeigewalt und Internierung gefunden. Es ist Zeit dieses finstere Kapitel in der Geschichte der EU endlich zu schließen und die Schutzsuchenden ihren Bedürfnissen entsprechend auf die europäischen Staaten zu verteilen. Das Hotspot-System  an sich ist eine brutale Menschenrechtsverletzung“, kommentiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, die Situation nach dem Brand von Moria. Jelpke weiter:

„In Moria waren fast 13.000 Schutzsuchende eingeschlossen, das Lager ist aber nur für 2.800 Menschen ausgelegt. Nun wurden 35 Corona-Fälle in dem Hotspot festgestellt und das Lager komplett abgeriegelt. Aus einem schrecklichen Flüchtlingslager das die Schutzsuchenden nur wenige Stunden täglich verlassen durften wurde über Nacht ein Internierungslager. In den anderen Hotspots auf den griechischen Inseln sieht es nicht besser auf. Die EU und allen voran die Bundesregierung mit ihrer zynischen Verzögerungspolitik in Bezug auf die Verteilung von Schutzsuchenden haben jegliche menschenrechtliche Glaubwürdigkeit eingebüßt. Sollte im Innenministerium noch ein Funke Anstand bestehen, dann müsste jetzt heißen: Hotspots sofort evakuieren – Schutzsuchende verteilen.“