Anschläge von Istanbul: Blutige Saat von Erdogans Kungelei mit dem IS-Kalifat

„Mit Bestürzung, Trauer aber auch Wut habe ich von den Anschlägen am Istanbuler Atatürk Flughafen gehört, bei denen am Dienstag Abend mindestens 36 Menschen getötet wurden. Mein Beileid und Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden der Getöteten. Den Verletzten wünsche ich eine baldige Genesung“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Ulla Jelpke. Die Abgeordnete weiter:

„Noch hat sich niemand zu den Anschlägen bekannt, aber es spricht viel für die Annahme der türkischen Regierung, dass der sogenannte Islamische Staat dahinter steckt. Umso unverständlicher ist es, dass die türkische Regierung bis heute keinen entschlossenen Kampf gegen diese Terrororganisation führt, sondern im Gegenteil weiter diejenigen attackiert, die wirklich gegen den IS kämpfen.

Wie erst gestern in der Arte-Dokumentation `Türkei – Drehkreuz des Terrors?´ deutlich gezeigt wurde, hat die türkische Regierung den IS mit Waffen und Logistik unterstützt und der Organisation unter den Augen der Sicherheitsbehörden erlaubt, im ganzen Land Terrorzellen aufzubauen. Dahinter stand die Absicht, mit Hilfe der Dschihadisten die Etablierung einer kurdischen Autonomiezone in Nordsyrien zu verhindern und die links-kurdische Demokratische Partei der Völker (HDP) in der Türkei zu schwächen.

Weiterhin hält die Türkei ihre schützende Hand über den IS. Offen droht sie den Beschuss kurdischer Milizen an, sollten diese weiter in das vom IS kontrollierte Gebiet westlich des Euphrat vordringen.

Doch mit dem IS ist kein Deal zu machen. Das Kalkül Ankaras, durch die Unterstützung dschihadistischer Terroristen die eigene antikurdische Politik zu stärken, hat sich in Istanbul auf blutige Weise gerächt.“