Pressemitteilung: Bundesrat verkennt Demokratiegefährdung durch Antiterrorgesetze

Forderungen des Bundesrates nach Antiterrordatei und erweiterte Erfassung von Mautdaten laufen auf Rundumüberwachung der Bürgerinnen und Bürger hinaus.

Der Bundesrat hat seine Zustimmung zur Antiterrordatei bekundet und deren Befristung abgelehnt. Außerdem hat er gefordert, Mautdaten ur Verbrechensbekämpfung einzusetzen. Hierzu erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Ulla Jelpke:

Die Bundesratsmehrheit verkennt offensichtlich das demokratiegefährdende Potential, das in den bestehenden sowie geplanten Antiterror-Gesetzen liegt.
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Antwort Kleine Anfrage (16/2877): Geplante Anti-Teror-Datei von Bund und Ländern

Nach jahrelangen Debatten ist es nun so weit. Das Bundesinnenministerium hat seinen – wahrscheinlich schon länger in der Schublade liegenden – Gesetzentwurf zur Einrichtung gemeinsamer Dateien der Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern vorgelegt. Zum Zeitpunkt der Fragestellung befand sich der Entwurf noch in der kabinettsinternen Beratung, wurde aber kurz danach vorgelegt. Die Antwort zeigt: so richtig weiß man im Bundesinnenministerium eigentlich nicht, was man mit dieser Datei soll. Denn weder der Begriff „Terrorismus“ noch der der Kontaktperson werden klar definiert oder anschaulich beschrieben. Dabei dürften, wenn die Datei erst einmal im Betrieb ist, die „Kontaktpersonen“ die größte Gruppe von Personen sein, die neu in die Dateien der beteiligten Behörden aufgenommen werden – über den Umweg eine „gemeinsamen“ Datei. Zudem scheint auch niemand in der Lage, exakt die technische Funktionsweise zu erläutern.

Außerdem steht zum download bereit die Erläuterung des Bundesministeriums des Innern zur Einrichtung der Anti-Terror-Datei. Beachtenswert hier: der Punkt 4, „Verdeckte Speicherung“. Es wird besonders das „Geheimhaltungsinteresse“ der Geheimdienste betont – warum die im Kampf gegen den Terror vor anderen Behörden Erkenntnisse geheim halten wollen, bleibt selbstverständlich unklar. Aus Gesprächen mit Expertinnen und Experten ist uns deutlich geworden: hiermit wird den Geheimdiensten die Möglichkeit gegeben, die Polizeien und andere beteiligte Behörden zu nutzen, eigene Kenntnisse zu erweitern. In dem riesigen Datenpool, der mit der gemeinsamen Datei entsteht, können die Dienste eine Art „Fangnetz“ auswerfen. Fragen andere Behörden eine Person ab, erfährt der Dienst davon und kann die neuen Daten auswerten – ohne dass die eingebende Behörde überhaupt davon erfährt, dass die betreffende Person bereits gespeichert ist. Mit der Datei wird also nicht nur das Trennungsgebot weiter aufgeweicht, sondern gleichzeitig für ein Übergewicht der Nachrichtendienste gesorgt. weiter …

Dokumentiert: Presseinformation zu Dunkelbrilleneinsatz durch Bremer ´Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten´

Bereits am 13.09. hatten wir auf dieser Seite einen Bericht über menschenunwürdige Behandlungen von Hamburger Bürgern durch „Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten“ (BFE) aus Bremen dokumentiert. Inzwischen hat die Hamburger Staatsanwaltschaft „Vorermittlungen“ aufgenommen – ein Begriff, den das deutsche Recht an sich nicht kennt. Zudem ist nun bekannt geworden, dass bei einer antifaschistischen Demonstration am 14. Oktober in Hamburg nicht nur „Dunkel- und Schutzbrillen“ eingesetzt wurden, Festgenommen wurde außerdem der Mund zugehalten. Sie sollten daran gehindert werden, Umstehenden ihren Namen mitzuteilen. weiter …

Artikel: Der erneute Wettlauf um die Verschärfung von Gesetzen

Der Repressionsapparat wird weiter ausgebaut. Der Gesetzgeber rüstet weiter auf. Als Vorwand dafür, längst in den Schubladen liegende Pläne für neue Eingriffe in die Bürgerrechte dienen diesmal die fehlgeschlagenen Kofferbomben-Anschläge auf den Bahnhöfen Koblenz und Dortmund. Die Angst der Bevölkerung wird bewusst weiter geschürt, um Gesetzesverschärfungen durchzusetzen. weiter …

Pressemitteilung: Grundrechtsschutz in der EU weiter Randthema

Zum 01. Januar 2007 sollte eine EU-Behörde geschaffen werden, die die Auswirkungen der EU-Politik auf die Grundrechte analysieren sollte. Beim Rat der EU-Justizminister wurde nun lediglich ein Bericht zum Stand der Vorbereitung vorgelegt. Wann die EU-Grundrechteagentur ihre Arbeit aufnimmt, ist noch nicht klar. Dazu erklärt Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag: weiter …

Pressemitteilung: Konsequenzen aus Debatte um Opernabsetzung ziehen

Überparteiliches Plädoyer für Kunst- und Meinungsfreiheit nicht vereinbar mit dem „Gotteslästerungs-Paragrafen“ §166 StGB

Nach der Absetzung der Oper „Idemeneo“ an der Deutschen Oper in Berlin wurde von Vertretern aller Parteien betont, die Kunstfreiheit dürfe nicht eingeschränkt werden. Dazu erklärt Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.:
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