Pressemitteilung: Gewalt beim Fußball nicht dramatisieren

„Die Hooligan-Bekämpfungs-Übung der Bundespolizei am Berliner Olympiastadion, bei der am 21. März 2013 bei einem tragischen Hubschrauberabsturz ein Pilot getötet wurde, war offenbar kein Ausnahmeszenario. Allein im letzten halben Jahr wurden nach Angaben der Bundesregierung in acht Fällen Einsatzbeamte per Hubschrauber gegen gewalttätige Fußballfans abgesetzt.
Die Zahl sogenannter Problemfans in den Profiligen ist nach Angaben der Bundesregierung in den vergangenen fünf Jahren angewachsen. Wurden in der Saison 2007/2008 unter den 36 Vereinen der ersten und zweiten Bundesliga 5860 „bedingt gewaltbereite Fans“ (Kategorie B) und 2185 „gewaltsuchende Fans“ (Kategorie C) gezählt, so sind diese Zahlen bis zur Saison 2011/12 auf 8480 Kategorie-B- und 2893 Kategorie-C-Fans angestiegen. Diese Kategorisierungen fußen allein auf der Einschätzung der Polizei und sind nicht gerichtlich nachgeprüft.
Zugenommen hat auch die Zahl der Menschen, die am Rande von Fußballspielen verletzt wurden. In der Spielzeit 2010/11 wurden in den Bundesligen, der 3. Liga und der dreizügigen Regionalliga 854 und in der Spielzeit 2011/12 1143 Personen verletzt. Im Vergleich zu 18,5 Millionen Besuchern von Bundesligaspielen im gleichen Zeitraum sind diese Zahlen glücklicherweise marginal. Wer Verletzungen verursacht hat – andere Fans des eigenen Lagers, gegnerische Fans oder auch Polizei und Ordnungskräfte selbst – lässt sich aus den Zahlen nicht erkennen. Seit der Spielzeit 1990/91 gab es in Deutschland nach Angaben der Bundesregierung glücklicherweise nur einen Toten in Folge eines Angriffs durch Angehörige der Problemfanszene im Jahr 2004.

Anfrage und Antwort können hier eingesehen werden:

KA_17_13213_Hools_Hubschrauber.pdf