Die Verweigerung der Visa für die jugendlichen Straßenfußballer aus Ghana und Nigeria ist peinlich für die Bundesregierung und schädlich für die beteiligten Projekte des Netzwerks „Streetfootballworld“. Die Welt zu Gast bei Freunden – dieser Slogan muss wohl korrigiert werden: Willkommen ist hier nur die reiche Welt. Denn nicht nur den Jugendfußballern, auch vielen Fans aus afrikanischen Staaten wurden die Visa verweigert. Die so genannte Rückkehrbereitschaft wird schematisch nach der finanziellen Situation der Antragsteller entschieden. Und da fallen eigentlich alle durch das Raster, die ledig sind und deren Einkommen nicht zu mehr als zum Überleben reicht.
In meiner Arbeit als Abgeordnete muss ich erleben, dass immer mehr Familien unter dieser restriktiven Praxis der Botschaften bei der Visa-Vergabe leiden. Großeltern wird die Einreise zur Taufe ihrer Enkelkinder verweigert; Eltern dürfen nicht zur gemeinsamen Weihnachtsfeier einreisen; selbst Menschen, die seit Jahren regelmäßig ihre Verwandten besucht haben und pflichtgemäß wieder ausgereist sind, wird plötzlich die Einreise verweigert.
Dass die Bundesregierung erst Straßenkinder einlädt und ihnen dann die Visa mit der Begründung verweigert, die Kinder seien zu arm, offenbart, wie heuchlerisch die offizielle Gastfreundschaft ist.
Es kann nicht sein, dass die Erlangung eines Visums einzig durch die soziale Herkunft der Antragsteller/innen entschieden wird. Die Fraktion DIE LINKE. wird sich im Bundestag für eine Abkehr von dieser restriktiven Visa-Politik einsetzen.