Antwort Kleine Anfrage (17/7734): Aussteigerprogramm des Bundesamts für Verfassungsschutz für sogenannte Linksextremisten

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat ein „Aussteigerprogramm“ für sogenannte Linksextremisten gestartet, nach dem Modell ähnlicher Programme für Neofaschisten. Die Gleichsetzung entspricht dem Extremismusansatz, ist aber inhaltlich abwegig, weil es keinerlei Hinweise gibt, dass Mitglieder linker Organisationen bei deren Verlassen irgendwelche Schwierigkeiten haben, sie haben keine Gewaltandrohungen zu fürchten – was bei Aussteigern aus der Neonaziszene durchaus ganz anders ist. Die Bundesregierung beschreibt auch die Notwendigkeit eines Aussteigerprogramms für Linke eher so, als handele es sich um Psychosekten, bei denen den ausstiegswilligen geholfen werden muss, neue Freunde zu finden. Wie dabei ein klandestines Geheimdienstprogramm helfen soll, bleibt allerdings auch nach Beantwortung der Frage offen. weiter …

Antwort Kleine Anfrage (17/7733): Bundesregierung stellt Kauf des

In einer vorhergehenden Antwort auf eine Kleine Anfrage (17/2992) hatte die Bundesregierung angegeben, 2009 und 2010 Kontingente (1000 bzw. 600 Exemplare) des „Jahrbuch Extremismus“ gekauft und an einen Verteiler aus Verwaltung, Medien, Wissenschaft und politischer Bildung weitergegeben zu haben. Dies ist nach der nun vorliegenden Antwort 2011 nicht wiederholt worden und auch für 2012 nicht geplant. Bemerkenswert ist, dass auch keine anderen Jahrbücher für die Weitergabe angekauft werden sollen. Damit liegt nahe, dass mit dem Kauf des „Jahrbuch Extremismus“ allgemein der Extremismusansatz im Diskurs der Meinungsmacher gestärkt werden sollte, und im speziellen die Macher des Jahrbuchs Eckhard Jesse und Uwe Backes unterstützt werden sollten. weiter …

Pressemitteilung: NPD verbieten, V-Leute abziehen

„Es muss geklärt werden, welche Verbindungen die Nazi-Terroristen zur NPD und zur Kameradschaftsszene hatten“, fordert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE Ulla Jelpke. Weiter erklärt sie:
„Angesichts der Durchdringung der NPD mit V-Leuten des Verfassungsschutzes muss auch hier danach gefragt werden, inwiefern der Inlandsgeheimdienst in die mörderischen Umtriebe der braunen Terrorbande verwickelt ist.
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Pressemitteilung: Aussteigerprogramm links ist heiße Luft

„Die Bundesregierung hat nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür, dass es einen Bedarf an ihrem neu aufgelegten ‚Aussteigerprogramm‘ für angebliche Linksextremisten gibt“, erklärt Ulla Jelpke zur Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage (BT-Drucksache 17/7550). „Die Bundesregierung ist versessen darauf, linke Aktivisten und Organisationen mit Neonazis und Islamisten gleichzusetzen, und als Konsequenz aus dieser unwissenschaftlichen Extremismustheorie verkündet sie ein Aussteigerprogramm, das sie selbst nicht ernst nimmt.“ Die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter: weiter …

Antwort Kleine Anfrage (17/7708): Entzug von Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz für Kriegsverbrecher (Nachfrage zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage auf Bundestagsdrucksache 17/6270)

1998 wurde das Bundesversorgungsgesetz geändert: Sämtliche Empfänger einer Kriegsbeschädigtenrente sollten auf ihre mögliche Beteiligung an Kriegsverbrechen überprüft werden. Die Länder haben jedoch nur Neuanträge und freiwillige SS-Mitglieder überprüft, das Gesetz damit unterlaufen. DIE LINKE kritisiert, dass die Bundesregierung hierüber erst auf konkrete Nachfrage informiert hat. Nur SS-Männer zu überprüfen ist historisch völlig unangebracht -auch die Wehrmacht hat Verbrechen begangen. Weiterhin hält allerdings die Bundesregierung in ihrer Antwort daran fest, dass eine Überprüfung des Gesamtbestandes der Leistungsbezieher nach BVG nicht zielführend sei, das sich anhand der Akten eine Beteiligung an Kriegsverbrechen nicht nachweisen lassen. Eine solche Überprüfung sei auch nicht notwendig, da ein Abgleich mit wesentlichen Registern möglicher Kriegsverbrecher wie dem des Simon-Wiesenthal-Centers weiterhin stattfinde und eher zu Treffern führe. weiter …

Antwort Kleine Anfrage (17/7621): Rechtsextreme Aufmärsche im dritten Quartal 2011

In den Monaten Juli-September führten die Neonazis 39 Aufmärsche durch, 19 waren der NPD oder ihrer Jugendabteilung zuzurechnen. Damit waren die Neonazis fast doppelt so häufig auf den Straßen zu finden wie im Vorjahreszeitraum, als insgesamt 21 Aufmärsche von der Bundesregierung gezählt wurden. Mit über 7400 blieb die Zahl der Teilnehmer allerdings relativ stabil. Mit der zur Schau gestellten Kritik an „linken Straftätern“ oder dem Gedenken an den Mauerbau versuchen die Neonazis verstärkt, an mediale Debatten über vermeintlich linke Gewalt und der Verteufelung der DDR anzuknüpfen. weiter …

Antwort Kleine Anfrage (17/7617): Polizei- und Zolleinsätze im Ausland (Stand: drittes Quartal 2011)

Polizeieinsätze im Ausland werden ein immer wichtigeres Gebiet der Außen-, aber auch der Militärpolitik. Sie unterliegen jedoch einer viel geringeren parlamentarischen Kontrolle als Bundeswehreinsätze und führen zumindest teilweise zu einer Vermischung von Polizei- und Militäraufgaben. DIE LINKE fordert einen Parlamentsvorbehalt für solche Einsätze. Die Kleine Anfrage, die einmal im Quartal gestellt wird, soll die wichtigsten Veränderungen in den Polizeieinsätzen aufzeigen. weiter …

Antwort Kleine Anfrage (17/7624): Türkische Rechtsextreme in der Bundesrepublik Deutschland

Die „Grauen Wölfe“ sind eine durchaus einflussreiche, völkische Bewegung in der Türkei, deren aggressives Auftreten sich gegen alle nicht türkisch-sunnitischen Bevölkerungsteile richtet, in erster Linie Kurden, Armenier und Aleviten. Auch in Deutschland treten die „Grauen Wölfe“ seit den 80er Jahren regelmäßig gewalttätig in Erscheinung. Daneben versuchen die „Grauen Wölfe“ über die Mitarbeit in Ausländerbeiräten oder in etablierten Parteien auch Einfluss auf die Politik zu nehmen. Nach Angaben der Bundesregierung sind 7000 Personen in ca. 100 Vereinen diesem Milieu zuzurechnen. Darüber hinaus hat die Bundesregierung nur wenig substantielle Erkenntnisse. weiter …