Bundeswehr bleibt der Wehrmacht treu

Großspurig hatte sich Verteidigungsministerin von der Leyen als Wehrmachts-Ausputzerin inszeniert, der Treue falschen Korpsgeist vorgeworfen und versprochen, sämtliche problematischen Kasernennamen auf den Prüfstand zu stellen. Die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage, in welchen Kasernen der angekündigte Diskussionsverlauf stattfindet, zeigt jetzt: Die Ankündigungen von der Leyens sind größtenteils heiße Luft.

Betroffen von der Diskussion sind überhaupt nur 12 Kasernen. In mehreren Kasernen, die nach Offizieren der Nazi-Wehrmacht benannt sind,  findet eine Diskussion gar nicht erst statt. Zum Beispiel in der Admiral-Armin-Zimmermann-Kaserne in Wilhelmshaven – der Mann war bis Kriegsende seinem „Führer“ als Flotillenchef der Kriegsmarine treu und daraufhin in der Bundeswehr zum Generalinspekteur befördert. Oder die General-Steinhoff-Kaserne in Berlin: Ein Flieger-Offizier, der mit zahlreichen Abschüssen alliierter  Flugzeuge die Befreiung Europas vom Faschismus hinauszögerte und in der Bundesluftwaffe Inspekteur wurde. Ganz zu schweigen von der General-Heusinger-Kaserne in Hammelburg: Der Namensgeber war ab 1940 Chef der Operationsabteilung im Oberkommando des Heeres und einer der Chefplaner des Überfalls auf die Sowjetunion – was ihn nach Ansicht der Bundeswehr in den 1950er Jahren offensichtlich dafür qualifizierte, zum ersten Generalinspekteur aufzusteigen.

Von den 12 Kasernen, in denen ein Diskussionsprozess begonnen wurde, ist in drei Fällen bereits entschieden worden, am Namensgeber aus Wehrmachtszeiten festzuhalten, hinzu kommt ein Namenspatron aus dem Ersten Weltkrieg. In 7 Kasernen dauert die Diskussion noch an, in lediglich einem Fall wurde bislang eine Umbenennung beschlossen: Die General-Thomassen-Kaserne in Stadum heißt künftig Südtondern-Kaserne.

Auch Rommel, dessen Anstrengungen, die Invasion in der Normandie zu verhindern, zum Glück gescheitert sind, gehört zu jenen Wehrmachtsoffizieren, die nach Meinung der Bundeswehr traditionswürdig sind.

Die Tendenz ist klar: Von einer antifaschistischen Abkehr der Bundeswehr von der Wehrmacht kann somit keine Rede sein.

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