Freiwillige Kämpfer gegen IS verdienen Respekt statt Kriminalisierung

„Wenn sich junge Menschen aus Deutschland in vollem Wissen um die Gefahr, in die sie sich begeben, dem Kampf gegen den Islamischen Staat in Syrien anschließen, habe ich größten Respekt vor dieser Entscheidung. Mit vollem Recht können sich diese Internationalisten in der Tradition der Internationalen Brigaden sehen, die in den 30er Jahren nach Spanien zogen, um sich dem Franco-Faschismus entgegenzustellen. Die ausländischen Freiwilligen in den Reihen der kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG und ihrer Verbündeten sollten als mutige Kämpfer gegen den IS gewürdigt und nicht kriminalisiert und diffamiert werden“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Ulla Jelpke zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Freiwillige Kämpferinnen und Kämpfer gegen den IS“. Die Abgeordnete weiter:

„Einer dieser Freiwilligen, der 24-jährige Anton Leschek starb im vergangenen November – nicht etwa bei einem Gefecht mit dem IS, sondern durch einen türkischen Luftangriff auf ein Dorf bei der längst vom IS befreiten nordsyrischen Stadt Manbidsch. Dass die Bundesregierung es nicht für nötig hält, Lescheks Tod gegenüber der türkischen Regierung zu thematisieren und die Generalbundesanwaltschaft auf ein grundsätzlich mögliches Ermittlungsverfahren wegen Tötung eines deutschen Staatsbürgers im Ausland verzichtet, ist ein erneutes blamables Einknicken vor dem Terrorpaten Erdogan. Es ist unglaublich, dass die Bundesregierung den Tod eines mutigen jungen Anti-IS-Kämpfers in Folge einer völkerrechtswidrigen Aggression eines NATO-Partnerlandes als bedeutungslos abtut! Gerechtigkeit wird hier wieder einmal der Waffenbrüderschaft mit Ankara geopfert.“

Anfrage und Antwort sind hier einzusehen:

KA 18_11680 Freiwillige Anti-IS-Kämpfer