Osmanen-Rocker sind Bedrohung für Erdogan-Kritiker in Deutschland

„Die rockerähnliche Vereinigung Osmanen Germania ist kein friedlicher Sportlerclub, der Jugendliche von der Straße holt, sondern stellt eine akute Bedrohung für türkische und kurdische Oppositionelle in Deutschland dar“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Ulla Jelpke zur Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage. Die Abgeordnete weiter:

„So schließt die Bundesregierung nicht aus, dass es zu Gewaltakten von Mitgliedern der Osmanen Germania gegen Gegner des türkischen Präsidenten Erdogan in Deutschland kommt. Gegenwärtig liegen der Bundesregierung zwar keine konkreten Erkenntnisse über geplante Gewaltaktionen vor, doch abhängig von der weiteren Lageentwicklung in der Türkei sei dies nicht ausgeschlossen.

Zudem bestätigt die Bundesregierung eine Meldung der BILD-Zeitung, wonach Kontakte der Osmanen Germania zum türkischen Geheimdienst Thema eines laufenden Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Darmstadt sind.

Kurdische und türkische Oppositionelle aber auch andere Kritiker des AKP Regimes sind in den letzten Jahren immer wieder in das Visier türkischer Geheimdienste geraten. Dieser beschränkt sich dabei nicht auf bloße Bespitzelung von Erdogan-Kritikern. Das haben nicht zuletzt die Morde an den kurdischen Politikerinnen Sakine Cansiz, Fidan Dogan und Leyla Saylemez durch einen türkischen Agenten in Paris 2013 sowie die jüngsten Enthüllungen über Anschlagsplanungen gegen den in Deutschland lebenden Vorsitzenden des europaweiten Dachverbandes kurdischer Vereine KCD-E, Yüksel Koc, verdeutlicht.“

Anfrage und Antwort sind hier einzusehen

SF115 Osmanen Germania