Unterbringung in KZ-Baracke ist geschmacklos

„Die Stadt Schwerte muss ihre Pläne zur Unterbringung von Flüchtlingen in einer ehemaligen Aufseherbaracke des KZ-Außenlagers Schwerte-Ost dringend zurücknehmen. Für die geplanten 21 Plätze lassen sich im Kreis sicher auch andere Unterbringungsmöglichkeiten finden“ erklärt Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, die ihren Wahlkreis in Dortmund hat. Die Abgeordnete weiter:

„Dass die Baracke bereits vor zwanzig Jahren als Unterkunft für Asylbewerber diente und danach unterschiedliche weitergenutzt wurde, ist ein schlechter Rechtfertigungsversuch der Stadtverwaltung. Die Unterbringung von Asylsuchenden in Massenunterkünften wird von Betroffenen und Flüchtlingsorganisationen seit vielen Jahren kritisiert. Die Unterbringung dort ist entwürdigend, sie nimmt den Menschen ihre Persönlichkeit und lässt ihnen keinen Raum zur Entfaltung. Eine solche Form der Unterbringung ausgerechnet dort vorzunehmen, wo die Persönlichkeit von Menschen gezielt gebrochen wurde, Ungehorsam mit willkürliche Gewalt und Mord beantwortet wurde und viele Insassen durch Arbeit und Auszehrung starben, ist einfach nur zynisch und geschichtsvergessen.

Es ist vielmehr ein Gebot von Menschenwürde und einer integrativen Aufnahme von Asylsuchenden, alle Möglichkeiten einer dezentralen Unterbringung in Wohnungen auszuschöpfen. Dieser Weg, wie er auch in Dortmund oder Leverkusen gegangen wird, sollte auch in Schwerte zum Standard werden.“