Pressemitteilung: Mutmaßlicher Neonazi in der Afghanistan-Truppe

Das Verhalten der offiziellen Stellen ist mehr als dubios. So will die Bundesregierung erst aus Presseberichten von den Vorwürfen erfahren haben. Vorigen Monat hatte der Hessische Rundfunk darüber berichtet. Offenbar hat die Reservistenkameradschaft die vorgesetzten Stellen nicht informiert, sondern es vorgezogen passiv zu bleiben. Das entspricht nicht dem Bild einer antifaschistischen Armee, das die Bundesregierung sonst gerne präsentiert, und darf für die Reservisteneinheit nicht folgenlos bleiben. Komplett versagt hat der Militärische Abschirmdienst: Er hat nicht einmal die Presseberichte registriert, sondern wurde erst aus der Truppe heraus mit diesen Berichten konfrontiert.

Der Militärgeheimdienst hat es demnach einem Neonazi mit ermöglicht, auf Bundeswehrkosten Kriegserfahrung zu sammeln. Bei der Untersuchung des Falles legt die Bundesregierung keine besondere Eile an den Tag. Völlig unverständlich ist, dass der Hauptmann erst einen Monat nach Bekanntwerden der Vorwürfe aus Afghanistan abgezogen wurde.“

KlAnfrage_BMVg_Drs.17_10936_Hürtgenwald.pdf