Pressemitteilung: Bundesregierung ignoriert menschenunwürdige Zustände im griechischen Asylsystem

Im zweiten Quartal des Jahres hat das Bundesamt in fast 400 Fällen um die Übernahme von Asylsuchenden durch Griechenland ersucht. Das sind dreimal mehr als im Vorjahreszeitraum.
Formal ist Griechenland für die Bearbeitung von Asylanträgen zuständig, wenn die Flüchtlinge von dort in die EU einreisen.

Es genügt nicht, nur Alte, Schwangere und Kinder von den Rücküberstellungen auszunehmen. Denn wie unfähig die griechischen Behörden sind, elementare Rechte der Schutzsuchenden zu garantieren, zeigt ein aktuelles Video im Internet mit schockierenden Bildern aus einer Flüchtlingsunterkunft auf der griechischen Insel Lesbos. In einem ca. 200 qm großen Raum befinden sich 160 Männer und Jugendliche, in bis zu vierstockigen Betten. Die völlig verdreckten sanitären Anlagen befinden sich innerhalb des Raums. Kranke und erschöpfte Flüchtlinge vegetieren vor sich hin. Die griechischen Behörden scheinen sich nicht für ihre Situation zu interessieren.

DIE LINKE. fordert, auf Rücküberstellungen nach Griechenland zu verzichten und die Asylverfahren in Deutschland durchzuführen. Wir sind solidarisch mit den Aktivistinnen und Aktivisten des antirassistischen „No-border-Camps“, das gestern auf Lesbos eröffnet wurde.

Das genannte Video: