Pressemitteilung: Bundeswehr trägt aktiv zur Verklärung der Wehrmacht bei

„Der höchste General der deutschen Landstreitkräfte erweist einem Verein seine Referenz, der für seine Wehrmachtsverklärung und seinen Geschichtsrevisionismus berüchtigt ist. Der Kameradenkreis lässt in seinen Äußerungen keinen Zweifel daran, dass er die Wehrmacht für traditionswürdig hält.

Die Bundeswehr hat wiederholt behauptet, die Gebirgstruppen hätten keine verbrecherische Geschichte. Dabei sind ihnen Dutzende grauenvoller Massaker in den von der Wehrmacht besetzten Ländern nachgewiesen. Die Zeitschrift des Kameradenkreises bezeichnet sie jedoch unbeirrt als legitime „Kriegshandlungen“, wie sie die Bundeswehr auch in Afghanistan anwende. Doch solche Äußerungen führender Vereinsfunktionäre tut die Bundesregierung als irrelevante „Äußerungen von Privatpersonen“ ab. Kein Wunder: Der Parlamentarische Staatssekretär Christian Schmidt (CSU), der meine Anfrage beantwortete, ist zugleich Mitglied im Kameradenkreis.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Bundeswehr nun, wo sie in Afghanistan einen immer blutiger werdenden Krieg führt, den Kampfgeist ihrer Soldaten mit einem Rückgriff auf den Traditionsbestand der Wehrmacht befördern will. Ich begrüße deswegen antimilitaristische Protestaktionen gegen die Traditionsveranstaltungen in Mittenwald.“

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