Pressemitteilung: Bundeswehr kungelt offen mit Wehrmachtsanhängern

Die Bundeswehr wird auch in diesem Jahr das revisionistische Gedenken an gefallene Wehrmachtssoldaten in Mittenwald unterstützen. Sie stellt 16 Soldaten als Ehrenposten, Verkehrsposten, Kranzträger und Kraftfahrer ab. Dabei kungelt sie erneut mit dem Kameradenkreis der Gebirgstruppe, der diese Feier Jahr für Jahr als Heldenfeier ausrichtet, Wehrmachtsverbrechen verschweigt und mit Rechtsextremisten zusammenarbeitet.
Eindrücklicher Beleg hierfür ist die Tatsache, dass der Präsident des Kameradenkreises bei der Feier im Vorjahr den österreichischen Brigadier Josef Puntigam willkommen hieß. Dieser schrieb das Vorwort zum Band „Geheime Krieger“, das vor zwei Jahren im rechtsextremen Verlag Pour-le-Mérite erschien. Puntigam rühmt ausdrücklich „die ungebrochene Traditionslinie, die von den legendären ‚Brandenburgern‘ der Wehrmacht über die Antiterrorspezialisten der GSG 9 bis zum jüngsten deutschen Kommandoverband, dem KSK, reicht.“ Zu den Autoren gehörten Reinhard Günzel und ein ehemaliger SS-Offizier.
Die Bundesregierung sieht nach eigenen Worten „keine Veranlassung“, sich von solchen Sympathiebekundungen für Rechtsextreme und verbrecherische Wehrmachtseinheiten zu distanzieren. „Der Kameradenkreis war der einladende Veranstalter“ heißt es. Außerdem kommentiere die Regierung nicht „politische Äußerungen von Privatpersonen.“
Mit einer solchen Begründung könnten Staatssekretäre auch auf Parteitagen der NPD Grußworte sprechen. Die Bundesregierung bleibt bei ihrer beschämenden Linie, mit extrem Rechten zu kooperieren, und wenn sie dabei erwischt wird, die verfolgte Unschuld zu spielen. Sie sollte sich besser ein Vorbild am österreichischen Verteidigungsministerium nehmen, das seien Soldaten eindeutig verbietet, in Uniform an dem Treffen von Wehrmachtsverbrechern und Bundeswehrsoldaten teilzunehmen.

1680015_Mittenwald_vorab.pdf