Pressemitteilung: Flüchtlingen wird Demonstrationsrecht verweigert

Während Innenminister über inhumane Altfallregelung verhandeln, dürfen die Betroffenen Demonstrationsrecht nicht wahrnehmen

„Geduldeten“ Flüchtlingen unter anderem aus Hessen wird verweigert, für eine Fahrt nach Nürnberg am kommenden Donnerstag, den 16. November, eine Befreiung von der Residenzpflicht zu erhalten. Sie dürfen den Landkreis, in dem sie ihren Aufenthalt haben, nicht verlassen. In Nürnberg wird am 16./17. November im Rahmen der Innenministerkonferenz über eine so genannte Altfallregelung verhandelt. Dazu erklärt Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag:
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Rede im Bundestag: Trojanisches Pferd Geburtenregister

Mit dem Personenstandsrechtsreformgesetz hat die Koalition ein Gesetz vorgelegt, dass die Verwaltung und Benutzung der Personenstandsbücher endlich auf den technischen Stand der Zeit bringt. Gleichzeitig soll hier aber ein Geburtenregister eingeführt werden, dass alle wesentlichen Daten zur Person enthält und die Vergabe von Personenkennziffern (PKZ) ermöglicht – in Widerspruch zum Urteil des Bundesverfassungsgericht zur Volkszählung von 1983, das eine solche PKZ eindeutig untersagt. weiter …

Rede im Bundestag: Kettenduldungen beenden – für ein wirksames Bleiberecht!

Etwa 200.000 Menschen leben in Deutschland, die zwar ausreisepflichtig sind, deren Aufenthalt aber nur „geduldet“ wird. Etliche leben 10 Jahre und länger ohne Aussicht auf Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis hier, einige werden auch nach so langem Aufenthalt noch abgeschoben. DIE LINKE. fordert deshalb eine dauerhafte und verbindliche Bleiberechtsregelung.(Bt-Drs 16/369) weiter …

Rede im Bundestag: Debatte über die Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE

Im März diesen Jahres hat die Fraktion DIE LINKE. eine Große Anfrage zu den Entwicklungen im organisierten Neofaschismus an die Bundesregierung gestellt. Da noch keine Antwort vorliegt, hat die Fraktion das Recht auf eine Debatte zum Thema. Schwerpunkt ist u.a. die Konzeptionslosigkeit der Bundesregierung, die sich insbesondere in der Auseinandersetzung um die Strukturprojekte gegen Rechtsextremismus (u.a. die Mobilen Beratungsteams) gezeigt hat. weiter …

Artikel: Der Kampf ums Bleiberecht

Vor der Innenministerkonferenz Mitte November zeichnet sich nur eine Minilösung ab.
Von Ulla Jelpke (junge Welt, 8. 11. 2006).
Am 16. und 17. November werden in Nürnberg die Innenminister der Bundesländer und der Bundesinnenminister auf ihrer halbjährlichen Innenministerkonferenz über ein Bleiberecht für »geduldete« Ausländerinnen und Ausländer entscheiden. Das Aktionsbündnis »Hier geblieben« forderte mit Schreiben vom 26. Oktober 2006 alle Politikerinnen und Politiker der BRD auf, einen sofortigen bundesweiten Abschiebestopp zu verabschieden. Denn viele Städte nutzen jetzt noch die vermeintlich letzte Chance zur Abschiebung. Aus Warendorf in Nordrhein-Westfalen wurde der Fall des Tamilen Kiddenan Thadchanamoorthy bekannt, der seit zwölf Jahren in Deutschland lebte und eine feste Arbeitsstelle hatte. Er wurde noch im Oktober abgeschoben und sitzt jetzt in Sri Lanka im Gefängnis. Seine kranke Frau und seine drei Kinder stehen vor dem Nichts. Hätte die Ausländerbehörde noch drei Wochen gewartet, wäre die Familie wohl unter die »Altfallregelung« gefallen. weiter …

Artikel: Griff in die Mottenkiste

Rückfall in die 50er Jahre: »Gastarbeitermodell« soll wieder aufleben. Gleichzeitig macht die EU die Grenzen noch dichter.
Von Ulla Jelpke (junge Welt, 8. 11. 2006).
n den nächsten Wochen werden umfassende Änderungen in der Migrations- und Flüchtlingspolitik den Bundestag beschäftigen. Seit dem Sommer 2006 liegt der sogenannte Evaluierungsbericht zum Zuwanderungsgesetz vor, mit dem die Bundesregierung weitere Gesetzesverschärfungen begründen wird. Außerdem muß eine Richtlinie der Europäischen Union (EU) zum Asyl-und Aufenthaltsrecht umgesetzt werden. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) will die Chance nutzen, neue, von der EU gar nicht geforderte Restriktionen einzuführen. weiter …

Artikel: Vernichtende Kritik

Sachverständigenanhörung im Bundestag ergab: »Antiterrordatei« ist verfassungswidrig.
Von Ulla Jelpke (junge Welt, 8. 11. 2006)
In einer Anhörung des Innenausschusses des Deutschen Bundestags haben zahlreiche Sachverständige am Montag vernichtende Kritik an dem Gesetzentwurf der Bundesregierung für eine zentrale Datei von Polizei und Geheimdiensten geübt. Unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung soll das seit mehr als fünf Jahrzehnten gültige Gebot, Nachrichtendienste und Polizeibehörden strikt getrennt zu halten, aufgegeben werden. weiter …