Pressemitteilung: Bundeswehreinsatz gegen Vogelgrippe offenbart Defizite beim Katastrophenschutz

Wer den Einsatz der Bundeswehr gegen die Vogelgrippe auf Rügen oder beim
Schneechaos in Bayern zum Anlass nehmen will, das Grundgesetz zu ändern, ist
schief gewickelt. Was die Koalitionsparteien anstreben – Abschuss von Flugzeugen
bzw. Abkommandierung von Soldaten zum Objektschutz – hat mit
Katastrophenschutz nichts zu tun.
Dass die Bundeswehr überhaupt von den Ländern zu Hilfe gebeten wurde, zeigt
weniger die Qualitäten des Militärs als die Defizite beim Katastrophenschutz. Dieser
ist offenkundig damit überfordert, solche Herausforderungen zu meistern. Diesem
Problem mit einer Stärkung der Bundeswehr beikommen zu wollen, ist absurd.
Sinnvoller wäre es, einen Teil des Personals und der Ressourcen der Bundeswehr
an die Organisationen des Katastrophenschutzes abzugeben. Der ständige Unterhalt
einer 250.000-Mann-Armee als Personalpool zum Schneeschippen und
Kadaverauflesen ist jedenfalls völlig unangemessen.

PE_060221_BW_und_KatSchutz.pdf